Resilienz

Stolpersteine

Jeder Mensch hat im Lauf seines Lebens immer wieder mit schwierigen Situationen zu tun. Egal ob Enttäuschungen, Misserfolge, Belastungen oder Krisen. Solche negativen Ereignisse gehören zum persönlichen Werdegang. Die Frage ist nicht, ob solche Situationen eintreten, sondern wie Menschen damit umgehen? Manchen scheint es zu gelingen entweder nur selten kritischen Erlebnissen ausgesetzt zu sein oder sie haben die Begabung solche Momente besser einzuordnen und dabei handlungsfähig zu bleiben. Psychische Belastungen führen manchmal dazu, dass wir uns fremdbestimmt, fremdgesteuert fühlen.

Ein festes Fundaments schaffen

Wir erleben einen Kontrollverlust und das ist keine angenehme Erfahrung. Wiederholen sich solche Erlebnisse können sie traumatische Folgen mit sich bringen. Menschen mit hoher Resilienz haben eher die Fähigkeit Krisen zu überstehen oder sogar gestärkt aus ihnen hervorzugehen. Es gibt eine ganze Reihe von resilienzfördernde Strategien um die psychische Widerstandsfähigkeit zu steigern. Dabei spielen unter anderem ein gesundes Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein der eigene Erfahrungshorizont und Lösungsorientiertheit eine große Rolle.

Chancen verbessern

Resilienzen sind auch deswegen von Bedeutung, weil sozialen Ungleichheiten entgegengewirkt werden kann. Ungünstige familiäre, soziale oder monetäre Verhältnisse können zum Teil durch eine gestärkte Persönlichkeit ausgeglichen werden. Die psychische Widerstandsfähigkeit kann in jedem Alter entwickelt werden. Doch die Kindheit ist besonders wichtig. Der Abenteuerplatz, seine Mitarbeiter und die Angebote der Einrichtung möchten dazu beitragen, dass Resilienzen bei den Besucher*innen gestärkt und entwickelt werden. Angelehnt an den Grundfesten der Angebote des Abenteuerplatzes möchten wir vor allem die folgenden Bereiche als besonders resilienzfördernd für Kinder nennen

Was brauchen Kinder?

Liebe, Vertrauen, gesunde Versorgung, vielschichtige soziale Vernetzung


Beispiele:
eine verlässliche Vertrauens- und Bezugsperson, empfangene Liebe und Wertschätzung, familiäre
Geborgenheit, behütet und (gut) versorgt sein, ein gesunder und natürlicher Lebensrhythmus,
ein vielschichtiges soziales Netzwerk und regelmäßige Sozialkontakte

Selbstgemachte Erfahrungen


Beispiele:
eigene Entscheidungen treffen dürfen, ein eigenes Handlungsumfeld haben, Zutrauen und
Vertrauen erhalten, die Auswirkungen eigenen Handelns erkennen, positive als auch negative
Konsequenzen erleben, Fragestellungen und Problembewusstsein entwickeln können,
nicht nur vorgefertigte Lösungen angeboten bekommen

Bewegungsraum und ein natürliches Umfeld


Beispiele:
einen Bewegungsraum haben, natürliches Umfeld, natürliche Ressourcen, Draußen sein,
dem Bewegungsdrang befriedigen, sich austoben und wild spielen, die eigenen Bewegungskompetenzen
ausprobieren und erfahren, sportliche Aktivitäten, das Erleben Grenzen zu erfahren,
und zu überwinden

Spielen


Beispiele:
Spielen – Lebensessenz in der Kindheit, Proberaum fürs Erwachsensein, im Spielen vollständig
aufgehen, Realitäten erschaffen, Spielen hat einen Selbstzweck, „pädagogische Lerninhalte“
unnötig, Intervention oder Unterstützung durch Erwachsene behutsam und zurückhaltend
einbringen

Neugierde ausleben


Beispiele:
Kinder sind wissenshungrig und unendlich neugierig, Spielen weckt den Entdeckergeist und
schafft neue Wissensinhalte, Kinder experimentieren und probieren aus, Experimente zulassen,
unsinniges und zunächst nicht nachvollziehbares Verhalten kann als Erkenntnisgewinn
verstanden werden, Bildungsinhalte werden besonders gut aufgenommen, wenn sie durch
die eigene Neugier geweckt wurden

Kreatives Schaffen und Gestalten


Beispiele:
Kinder möchten ihr Lebensumfeld verändern und gestalten, kreative Energie wirken lassen,
Spielräume, die Kinder besonders interessant finden sind nicht vorgefertigt, sondern veränder-
und gestaltbar und orientieren sich nicht nach dem Harmoniebedürfnis Erwachsener.
Handwerkliche Fertigkeiten und Möglichkeiten bereits von klein auf fördern, Attraktivität von
„Echtzeug“ anerkennen und dessen Gebrauch nach individuellen Kenntnissen und unter erwachsener
Begleitung zulassen

Peergroup


Kinder brauchen andere Kinder zum Spielen und für den sozialen Austausch. Kinder finden in Gleichaltrigen den perfekten Spielgefährten, weil die Lebensweltkodierung übereinstimmt. Ein vielfältiges soziales Netzwerk ermöglichen und deren souveränes Handlungsspektrum anerkennen. Positive Auswirkungen einer unterschiedlichen Zusammensetzung von Netzwerkprotagonisten: z. B. Kinder – Jugendliche, Mädchen – Jungen, Migranten – Deutsche, Stadtteilbewohner – Nicht-Stadtteilbewohner, Kinder mit und ohne Förderbedarf,
Begegnung und Austausch.